kleine Teppichmuschel (venerupis pullastra) Die kleine Teppichmuschel gehört zur Gattung der Venusmuscheln. Sie wächst bis zu einer Größe von 5cm Länge heran. Man findet sie vorwiegend im Spülsaum der Nordsee bis hin zum Mittelmeer.
Europäische Auster Die Europäische Auster(Ostrea edulis) gilt im Wattenmeer als ausgestorben. Ursache dafür war möglicherweise ein Parasit der die gesamten Bestände dahingerafft hat. Eine andere Theorie ist, dass die Muschel, die als recht wertvolle Speisemuschel gilt, überfischt wurde, denn sie wird erst im Alter von 7 Jahren geschlechtsreif. Allerdings gibt es im Limfjord in Dänemark und vor England noch Kolonien.
Pazifische Auster (Crassostrea gigas) Die Pazifische Auster stammt aus Gewässern im Süden Japans und wird hier in Kulturen vor Sylt und an der Scheldemündung in Holland gehalten. Man nahm an, dass sie sich sehr gut zum Anbau eignen würde, da die Wassertemperaturen für die Larven zu niedrig seien und diese nicht das Muschelstadium erreichen sondern schon vorher absterben würden. Dieser Glaube hat sich allerdings als Fehlschluss herausgestellt. Die Muschel hat sich an die neuen Lebensbedingungen angepasst und breitet sich nun immer weiter aus, so dass sie auch vor Norderney immer häufiger gefunden wird. Konsequenzen daraus sind abzuwarten, denn man weiß noch nicht ob es zu einem Konflikt zwischen Auster und Miesmuschel kommen könnte, der mitunter gravierende Auswirkungen nach sich ziehen könnte.
Amerikanische Bohrmuschel (Petricola pholadiformis) Wie der Name schon verrät kommt die Bohrmuschel – oder auch nach ihrer Form „Engelsflügelchen“ genannt – nicht aus Deutschland, sondern aus Amerika. 1904 wurde die bis zu 6,5cm lange Muschel zum ersten mal in Deutschland – an einer Bucht Büsums – gesehen. Ihr Lebensraum ist der Torf oder auch Kalkstein, wo sie in selbstgebohrten Löchern haust (daher ihr „zweiter“ Name). Durchlöcherte Torfstücke sind häufig am Strand zu finden, und damit ein Indiz für das Vorkommen der Muschel.
Krause Bohrmuschel (Zirfaea crispata) Die krause Bohrmuschel lebt in Holz-, Kreide-, Torf- und Tonschichten, unterhalb der MTNL. Die Muschel bohrt runde Löcher in die bewohnten Substrate. Als Bohrer dient ihnen hierfür der vordere Außenrand der Schalenklappe.
Dreiecksmuschel (Donax vittatus) Die Dreiecksmuschel, oder auch Sägezähnchen genannt, leben mit ihren kurzen Sipho nur knapp unterhalb der Oberfläche verborgen. Wenn sie von der Brandung freigespült werden, können sie sich sehr schnell wieder eingraben, um nicht mit der Strömung fortgespült zu werden.
gemeine Herzmuschel (Cerastoderma lamarcki) Die Herzmuschel gilt neben der Miesmuschel, als eine der beliebtesten essbaren Muschelarten hier im Wattenmeer. Sie erhielt ihren Namen nach ihrer Form. Betrachtet man nämlich eine geschlossene Herzmuschel von der Seite, so erkennt man sehr schnell das Herz, nachdem diese Muschel ihren Namen erhalten hat. Die gemeine Herzmuschel lebt in Sand oder Schlick in ungefähr 0 bis 10m Wassertiefe. Sie gräbt sich höchstens 5cm tief in den Boden ein, und dementsprechend sind ihre Siphone nur kurz. Im Mai produzieren die Weibchen 5000 bis 50000 Eier, die im freien Wasser befruchtet werden. Das Larvenstadium beträgt ca.5 Wochen. Die Siedlungsdichte der Jungtiere kann 20000 bis 100000 Tiere /m2 betragen. Nach einem Jahr sind durch Wegfraß etwa nur noch 1000 Tiere pro Quadratmeter vorhanden. Miesmuschel Die Miesmuschel ist die einzige Muschel die auf dem Meeres- oder Wattboden lebt. Sie bildet große Ansammlungen (Muschelbänke) indem sie sich an ihren Artgenossen mit Hilfe von Byssusfäden, die sie aus einer Drüse ausstößt, festhält. Dadurch ist sie in der Lage der starken Strömung zu trotzen. Sie ist für das Wattenmeer von großer Bedeutung weil sie täglich ca. 10l Wasser filtert (wenn sie dauerhaft überspült ist auch bis zu 20l) und so Algen und Schwebstoffe aus dem Wasser holt. Das nicht verwertbare Material wird unter der Muschel abgelagert. Dabei bildet sie neuen Schlick. Außerdem werden im Zuge der Remineralisation Mineralien (z.B. Phosphate) freigesetzt die dann als Grundlage für neues Leben (meist Pflanzen) dienen. So werden die Stoffkreisläufe beschleunigt. Des weiteren bietet die Miesmuschel als Muschelbank fast gesteinsähnliche Strukturen die sonst im Watt nicht zu finden sind von einigen Lebewesen wie Seepocken aber dringend benötigt werden. Die Miesmuschel wird auch heute noch häufig gefischt. Dabei werden junge Muscheln von ca. 2cm Länge auf bestimmten Flächen ausgesetzt und dort angebaut. Zur Pflege wird teilweise die gesamte Muschelbank an die Oberfläche geholt und gesäubert. Ab einer Größe von 4-5 cm werden die Muscheln dann geerntet. Der Name der Miesmuschel stammt von dem alten deutschen Wort Mies das soviel wie Moos bedeutet. Der Name wird wohl dadurch begründet sein, dass Miesmuschelbänke häufig von Algen bewachsen sind die den Namensgebern wie Moos erschienen. Sie leben an den Küsten des Nordatlantiks vom nördlichen Eismeer bis zum Kap Hatteras(USA)im Westen und bis Marokko im Osten. Sie besiedelt das Mittelmeer und in der Nordsee vor allem das Wattenmeer und auch in der Ostsee. Durch Nahrung aufgenommene anorganische Schwebstoffe werden wieder ausgeschieden ,dadurch entsteht Schlick. So können Miesmuschelbänke ca.30cm im Jahr aufgeschlickt werden. Die Laichzeit beginnt im Mai, etwa 5-12 Mio. Eier werden ins Wasser abgegeben Aus den Eiern schlüpfen Larven, innerhalb eines Monats wird 99,9% der Larven aus dem Meerwasser verschwinden, durch Wasseraustausch der Nordsee und Wegfraß der dort lebenden Tiere. Ältere Muscheln werden besonders geschätzt von Austernfischern und Eiderenten. Miesmuschelanlandungen betrugen in der Bundesrepublik von 1966-1975 im Schnitt 10800t. In den Niederlanden von 1960-1973 31000t und 74000t. Im November 1986 wurde in der Jademündung ein Fangverbot erlassen, weil sich in den Muscheln Saxitoxin angereichert hatte .Ein Stoff der beim Menschen Magen und Darmbeschwerden hervorruft.
Kleine Pilgermuschel (Aequipecten opercularis) Die kleine Pilgermuschel gehört zu den selteneren Funden hier an unseren Stränden. Ihr Gehäuse wird bis zu 9cm lang und ihr Umriss ist fast kreisrund. Ein weiteres Kennzeichen sind die 18 bis 22 breiten abgerundeten Radialrippen. Ihre Jugendzeit verbringen die kleinen Pilgermuscheln, mit Hilfe von Byssusfäden festgeheftet. Später liegen die Muscheln nur noch lose, mit der rechten Klappe nach unten, auf dem Meeresboden und können bei Gefahr sich schwimmend, durch kräftiges schlagen der Muschelklappen fortbewegen.
Islandmuschel Das Gehäuse der Islandmuschel(Cyprina islandica) erreicht einen Druchmesser von über 12cm Länge. Sie lebt in und auf schlickigen bis sandigen Böden der Nordsee in einer Wassertiefe von vor allem unterhalb 40m, wodurch man sie jedoch sehr selten am Strand findet. In der Kieler Bucht ist die Islandmuschel in den 60er Jahren gegenüber den Jahrzehnten davor offenbar häufiger geworden. Sie produzierte dort 1968 mindestens 446000 Tonnen Biomasse.
Sandklaffmuschel Versteinerungen zeigen, dass die Sandklaffmuschel (Mya arenaria) schon vor langer zeit im Wattenmeer gelebt hat. Allerdings ist sie dann auf ungeklärte Weise verschwunden. Später ist sie wieder aufgetaucht. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Theorien. Zum einen könnten die Wikinger sie vor rund 1000 Jahren als Nahrung aus Amerika mitgebracht haben, zum anderen könnte sie auch vor 200 Jahren durch Seefahrer hierher gebracht worden sein. Die Sandklaffmuschel zieht bei Gefahr ihren Sypho ein und spritzt deshalb das darin befindliche Wasser heraus. Aus diesem Grund wird sie auch Pissmuschel genannt. Ein naher Verwander ist die gestutzte Klaffmuschel (Mya truncata)
Amerikanische Schwertmuschel (ensis directus) Die amerikanische Schwertmuschel ist vor unserer Küste 1978 aufgetaucht. Wahrscheinlich wurden die Larven in Ballasttank von transatlantischen Schiffen eingeschleppt. Mittlerweile hat sie sich sehr stark verbreitet. Sie besiedelt nämlich eine ökologische Nische und findet somit keine Konkurrenten. Ihr Siedlungsraum erstreckt sich hauptsächlich über die Brandungssände vor den Stränden unterhalb der MTNL. Sie ist sehr beweglich und kann sich äußerst schnell einbuddeln (bis 40 cm), so dass sie in der Lage ist die durch ständige Aufwirblungen und Bewegung geprägten Brandunsgebiete zu bewohnen. Früher wurden die hier heimischen Schwertmuscheln auch mittels einer Saugdrätsche geerntet.
Stahlenkörbchen (Mactra corallia) Wie die Astarte lebt auch das 6cm lange Strahlenkörbchen wegen ihrer kurzen Siphone flach eingegraben im Meeresboden. Der Name ist leicht von ihrem äußeren Erscheinungsbild abzuleiten: es sieht so aus, als hätte jemand mit einem Radiergummi Linien über die Muschel bezogen und die Farbe gelöscht. Die weißen Linien beginnen am Wirbel und ziehen sich strahlenförmig über die Schale.
Tellmuschel (Angulus fabula) Schon der lateinische Name Angulus fabula lässt auf die große Farbenvielfalt schließen, die die zartschalige – 2,2cm kleine – Tellmuschel zu bieten hat. Von rosa-rot über weiß bis zu neon-gelb ist sie in vielen bunten Gewändern vertreten. Sie wird umgangssprachlich auch oft die „Rote Bohne“ genannt. 6 Meter tief im Wattboden vergraben kommt sie in großer Dichte vor, und bietet somit einen reich gedeckten Esstisch für die auf dem Meeresboden lebenden Fische (insbesondere Plattfische wie zum Beispiel die Scholle).